Can Spyth

I

Bunko Alay Shaq

Nar Shaddaa 34 VSY

Schweiß tropfte von den Wänden. Musik erfüllte den Gang und drang bis auf die Straßen. Ein strenger Geruch von Moschus lag in der Luft und Dampfschwaden krochen aus den Abflüssen der Stadt. Das Neonschild des Eingangs flackerte und reflektierte sich in den darunter liegenden Pfützen. Vereinzelte Blicke schauten Jova hinterher, als er erneut das Gebäude betrat. Er konnte nicht anders. Es zog ihn immer wieder ins Bunko Alay Shag, was in der Sprache der Hutten so viel bedeutete wie Palast der späten Sklaven.

Es war einer der bekanntesten Clubs und Bordelle auf Nar Shaddaa. Der von den Hutten geführte Mond, welcher zu ihrem Heimatplaneten Nal Hutta gehörte, war nur so übersät von Abschaum und Ungeziefer. Das Freudenhaus machte dort keine Ausnahme und war gefüllt von Schmugglern, Dieben und anderen Verbrechern. Überall wo man hinblickte, saßen Mörder und Kopfgeldjäger, die mit vernarbten Gesichtern ihre Drinks runterkippten und sich auf ihre kurze Zeit mit den entführten und versklavten Frauen freuten.

Jova stellte sich an den Tresen des Barbereichs und bestellte sich zwei Gläser Namananektar. Der Barkeeper füllte zwei versiffte Gläser mit dem orangenen Likör und schob sie Jova entgegen, welcher sich sofort eines der Gläser nahm und trank. Braune Flocken tanzten in dem trüben Alkohol und man sah, dass der Barkeeper das Glas schon länger nicht gewaschen hatte. Das mit Rauten verzierte Glas war übersät von getrockneten Flecken vergangener Spirituosen. Niemand hier scherte sich um Dinge wie Sauberkeit und Jova kümmerte der Schmutz ebenfalls nicht. Der Alkohol floss in ihn und glitt seinen Rachen hinunter. Er verzog sein Gesicht. Er hasste den Drink und empfand ihn als rostig schmeckend, wusste ihn aber für seine schnelle Wirkung zu schätzen. Jova musste der Einzige im gesamten Gebäude sein, der ihn diese Nacht bestellen würde. Namananektar genießte keine große Beliebtheit in diesem Teil der Galaxie. Jova stellte das leere Glas auf den steinigen Tresen und verschwand mit dem vollen, nachdem er einige Münzen zur Zahlung hinterließ.

Er entfernte sich von der Bar und schaute sich um. Er lief an zwei Tanzflächen vorbei, auf denen sich verschiedenste Alienrassen tummelten und sich zur alles übertönenden Musik bewegten. Es war verdammt heiß in dem Club und Jova trank einen weiteren Schluck von dem orangenen Alkohol. Erneut verzog er sein Gesicht und ein leichter Schauer ging über seinen Rücken. Er ekelte sich vor sich selbst. Alles war für ihn hier eine Balance aus Hass und Freude. Hass auf seine Sucht, der Sucht nach diesem verfluchten Ort und seiner einnehmenden Wirkung auf ihn. Und der Freude, die sich aus diesem Hass bildete, es war seine Welt. Und in seiner Welt wird nach seinen Regeln gespielt.

Jova ging weiter bis er die Askajianerin Yatu Tikrama sah. Die korpulente Frau trug knappe Bekleidung, was Jova nicht unbedingt glücklich machte. Er hasste den Anblick von nackten Askajianerinnen, ihre Neigung zu Übergewicht und die sechs Brüste der Askajianer widerten ihn an. Jova kannte genug Schmuggler, die gutes Geld für eine Nacht mit ihr ausgeben würden. Es gab viele, die das Aussehen der Askajianerin anziehend finden und die sie begehrten für ihre Unkäuflichkeit. Sie war für die Sklavinnen zuständig und war die Ansprechpartnerin, falls man sich eine der Sklavinnen ausborgen wollte. Mit ihr war meist nicht zu spaßen und man sollte sie nicht um eine Nacht mit ihr bitten, das bekamen genug auf die harte Tour zu spüren. Die Sklavinnen standen unter ihrer Obhut, aber wer genug Geld auf den Tisch legte, konnte mit ihnen machen, was er wollte. Dauerhaft versuchte irgendein Gesindel Geld zu sparen und fing mit ihr Verhandlungen an, worauf man rausgeworfen wurde oder sich einen Blasterschuss in den Kopf fing.

Jova brauchte nicht verhandeln, er kannte den Umgang auf Nar Shaddaa und Nal Hutta. Man zahlt das, was verlangt wird oder stirbt. Er kannte viele, die ihr Leben verloren, weil sie ein paar Münzen zu wenig dabei hatten oder ihre Schulden nicht zahlten.

»Hallo Yatu, meine huttische Schönheit. Prinzessin von Nar Shaddaa!«, rief Jova ihr mit einem Schmunzeln entgegen. Die Askajianerin rollte mit ihren Augen und richtete mit einer Bewegung ihre obersten zwei Brüste. »Jova! Pateesa!« Huttisch, Mein Süßer. »Was zur galaktischen Pest tust du hier?«, antwortete Yatu Tikrama ihm und fluchte auf Huttisch »Was meinst du Yatu?«, fragte Jova sie und trank den letzten Schluck seines Drinks. »Wie, was mein ich? Ay Pateesa! Pateesa!« Die Askajianerin schüttelte ihren Kopf. »Ay, ay, Jova! Du wirst gesucht! Trezda und seine Leute klappern die Straßen nach dir ab! Sie haben ein dickes Kopfgeld auf dich! Chesko!«, nimm dich in Acht! »Echuta!«, hau ab! Yatu brüllte ihre letzten Worte, damit Jova sie bei der lauten Musik hören konnte.

Einige Schritte hinter Jova ließ ein Betrunkener sein Glas fallen. Jova drehte sich erschrocken um. Das blaue Alien hatte nichts von dem Gespräch mitbekommen, jedoch stand Jova unter Schock. Jeder hier könnte es auf ihn abgesehen haben. Er muss so schnell wie möglich weg. Niemand würde ihm helfen.

Er wusste nur zu gut, was Trezda mit ihm machen würde, wenn er ihn in seine kurzen Arme bekommt. Jova musste schon einmal zusehen, wie der fette Hutte einem Mann den Kopf abriss. Er packte ihn, klemmte den Kopf in seinen schleimigen, grünen Mund und drehte den Körper des Mannes. Seine Schreie verstummten und lediglich das Knacken der einzeln brechenden Knochen hallte an den Wänden des rostigen Raumkreuzers. Langsam hörte man, wie das Genick brach, und der Kopf riss vom Rest des Körpers. Jova konnte sich genau erinnern, was das Abtrennen des Kopfes und die Geräusche in ihm auslösten. Das Gefühl von Hass und Wut. Abscheu. Und dem Verlangen von Rache. Es war einer seiner Männer, der da gerade vor ihm gestorben ist. Einer seiner Leute, der wegen ihm sterben musste. Es fühlte sich an wie gestern, als der faltige Bauch des Hutten bedeckt war vom warmen Blut. Trezda spuckte den Kopf aus, welcher vor die Füße Jovas rollte, zerquetscht von dem riesigen Maul des wurmartigen Aliens. Das Lachen des Hutten, die rote Pfütze und der leblose Körper hatten sich in Jovas Gedächtnis eingebrannt.

Er versuchte sich bei dem Lärm zu konzentrieren. Im Kopf ging er seine Fluchtmöglichkeiten durch. Irgendwie musste er unerkannt durch das Bordell, vorbei an weiteren Tanzflächen und unzähligen Gestalten, von denen ihn jeder verraten könnte. Zurück durch den Haupteingang konnte er nicht! Die Wahrscheinlichkeit war viel zu hoch, dass irgendwelche Möchtegern Gangster von Trezda im Barbereich saßen und nur darauf warteten ihm einen seiner Feinde zu liefern. Genug standen auf seiner Gehaltsliste und genug davon verbrachten ihre Zeit im Bunko Alay Shaq. Jova kannte das Gesindel. Er war es immerhin, der mit ihnen Geschäfte hinter Trezdas faltigen Rücken machte. Etliche Credits flossen in Jovas Tasche. Stapelweise Wupiupi, dem Geld in Hutten Gebieten, hatte Jova an den Geschäften Trezdas und anderen Gangster-Bossen verdient.

Er hatte sich wie eine Zecke an den Hutten gelabt und dabei blieb er weitestgehend unentdeckt, bis heute.

Jova stand immer noch wie angewurzelt vor der dicken Askajianerin. »Hau endlich ab Jova! Ich muss die Wachen rufen, das weißt du.« Yatu legte ihre Hand auf seine Schulter und ging an ihm vorbei. Dieses Miststück könnte mir wenigstens noch was Vorsprung lassen, dachte sich Jova, als sie sich von ihm entfernte. Dutzende Schimpfwörter flogen durch seine Gedanken. Er spürte, wie sich Wut in ihm bildete, aber er versuchte sich auf seinen Fluchtplan zu konzentrieren. Jova konnte nicht mehr Nichts tuend rumstehen, er musste agieren. Wie benommen hielt er sich erneut das Glas an den Mund. Vergebens versuchte er einen letzten Schluck aus dem leeren Glas zu bekommen.

Er schaute sich das Glas an und ließ es aus seiner Hand fallen, worauf es vor seinen Füßen in tausend Teile zersprang. Ihm war sofort klar, dass es keine schlaue Tat war, er darf nicht auffallen! Aber er hatte Glück und nur das betrunkene Alien, welchem das gleiche Missgeschick passierte, bemerkte es und schenkte Jova ein schiefes Grinsen.

Vielleicht war es ja schlau sich als Betrunkener zu tarnen, dachte sich Jova. Immerhin befand er sich in einem Gebäude voll von Besoffenen. Er verwarf die Idee jedoch schnell, da er schon zwei Gläser Namananektar intus hatte und quasi bereits zu den Betrunkenen gehörte.

Jova setzte sich endlich in Bewegung und steuerte geradewegs auf die Tanzfläche neben ihm zu. Er streckte seine Arme aus, um die tanzende Menge vor sich zu teilen. In der Menge war es noch viel heißer und einzelne Schweißtropfen bildeten sich auf seiner Stirn. Über ihren Köpfen blitzten Lichter in verschiedensten Farben auf, dennoch war es dunkel und die Lichter reflektierten an den glänzenden Gesichtern der schwitzenden Masse. Nach etlichen Beleidigungen, die ihm hinterhergerufen wurden und zahllosen Leuten, die ihn beim Durchqueren anrempelten, schaffte es Jova auf der anderen Seite raus.

Vor ihm öffnete sich eine Tür, die in einen schwach beleuchteten Gang führte. Jova trat ein. Das Gemäuer war feucht und übersät mit Kritzeleien. Zu seiner Rechten befanden sich mehrere Türen, welche verschlossen blieben, als er an ihnen vorbeiging. Hinter einigen konnte man Stimmen hören und immer wieder tönten vereinzelte Schreie auf. Die orangefarbene Tür, durch die Jova kam, hatte sich mit einem Zischen geschlossen. Aus dem Tanzbereich klang weiterhin leise die Musik. Die nun dumpfen Töne hallten durch den Gang und bildeten eine Einheit mit den hörbaren Schritten Jovas.

Plötzlich zischte es und eine der Türen, die Jova bereits passierte, ging auf. Jova blickte über seine rechte Schulter in Richtung der Tür. Aus dem Raum strahlte violettes Licht und ein fauliger Gestank zog in den Gang. Jova konnte eine Männerstimme hören. Er schaute wieder nach vorne und ging etwas schneller. Ihm fiel es immer schwerer einen geraden Gang zu bewahren, der Namananektar entfaltete seine Wirkung. Er riskierte erneut einen Blick nach hinten. Aus dem Raum trat ein großes, schlankes Alien. Die Haut des Aliens war glatt und hatte einen weiß grünlichen Schimmer. Jova konnte die Rasse in der Dunkelheit nicht identifizieren und wollte auch keinen genaueren Blick wagen. Man konnte hören, wie es in den Raum schimpfte. Jova verstand nicht, was er sagte, aber der Ton verriet ihm, dass der Mann nicht glücklich war. Es war eine Sprache, die Jova nicht bekannt vorkam, wahrscheinlich irgendeine Rasse aus den äußeren Regionen der Galaxie.

Es war Jova allerdings Recht egal! Der Typ war wahrscheinlich einfach nicht zufrieden mit einer der Sklavinnen oder wurde in einem der Hinterzimmer des Clubs im Glücksspiel abgezogen. Was auch immer, Jova hatte andere Probleme. Irgendwo waren Trezdas Leute und denen wollte er nicht begegnen, der Typ da schien nicht wie einer von ihnen.

[In Bearbeitung]

II

Ende eines Imperiums

Wie hat es diese Made geschafft unentdeckt zu bleiben, fragte sich der Hutte zum zigsten Mal. Dieses elende Pack an abartigen, ekelerregenden, Stiefel leckenden Gnomen, dachte sich Trezda und ging im Kopf eine Liste an möglichen Verrätern durch. Allesamt fauliger Abfall! Abschaum! Dreckige Verräter! Nichts als Schmutz! Trezda befand sich in einem leeren Saal in dem einzelne Stühle verteilt auf dem Boden lagen. Man hatte ihnen die Beine abgebrochen und sichtbar durch den Raum geworfen. Eine Farbspur verfolgte einige von ihnen, abgeriebener Lack von ihren Landungen. Eine Spur der Verwüstung.

Er war alleine in dem fensterlosen Saal. Niemand wollte in seiner Gegenwart sein, wenn er sauer war und in ihm das Verlangen von Zerstörung wütete. Jeden konnte es erwischen in der Raserei des groß gebauten Aliens und keiner seiner Gefolgsleute wollte dafür sein Leben riskieren.

Wie viel hat er ihnen gezahlt? Was hat dieser mickrige Humanoid für Druckmittel? Das ganze war ihm ein Rätsel. Natürlich kannte der Hutte Verrat, er war nicht naiv. Jedoch hatte Trezda niemals einen so großen Verrat – in seinen grob 300 Lebensjahren – spüren müssen. Dafür werden Köpfe rollen, wiederholte er immer wieder in seinen Gedanken. Es musste sich um einen großen Teil seiner Schmuggler handeln! Er hörte von dem Ausmaß des erbeuteten Reichtums. Wie schaffte Jova es, dass keiner plauderte. Wie konnte Trezda diese ganze Verschwörung übersehen.

Es brauchte erst einen Spice Abhängigen, um den Komplott Jovas aufzudecken, ein einzelner Mensch gezeichnet von seiner Drogensucht, mit entstelltem Gesicht und verkrüppelter Mimik, der in seinem Rausch das falsche ausplauderte. Sofort brachten ihn zwei Männer von Trezda zu dem verlassenen Saal, in dem der Hutte bereits auf sie wartete. Mit einem hieb wurde der Süchtige auf die Knie gebracht. Vor ihm türmte das große Alien. In seinen Augen brannte Zorn, wie er auf das kümmerliche Etwas vor sich hinab blickte. Mit einer kurzen Geste gab er einem der beiden Wachen ein Zeichen, woraufhin dem knienden Mann ein heftiger Tritt in den Rücken versetzt wurde. Sein Kopf knallte auf den Steinboden. Der Aufprall polterte mit einer Wucht durch den Raum. Das Geräusch erinnerte an eine Backpfeife, jedoch war es sehr viel dumpfer und der Schmerz war umso spürbarer. Das Blut spritzte aus dem durch Drogen zerfressenen Gesicht. Schnell bildete sich eine rote Pfütze um den Kopf und man sah wie der Dreck des Bodens an der Oberfläche des Blutes umher wirbelte. Es war ein Tanz aus Staubpartikeln, Sand und anderem Schmutz, der sich über die Jahre auf dem Boden ansammelte.

Harsch packte ihn die Wache an seinen letzten Büscheln Haar und riss den Kopf nach hinten. Seine Nase war sichtlich verbogen durch den Aufprall und Spucke glitt ihm aus dem schief hängenden Mund. Es fiel ihm schwer seine Augen offen zu halten, doch blickte er nun in die riesigen Augen des Hutten, wessen Blick sich nicht von dem Menschen gelöst hatte. »Ich habe gehört«, fing Trezda an als er sich leicht zu dem blutigen Gesicht runter beugte, »du hast mir etwas zu erzählen, Maru!« Der Hutte sprach ein verständliches Basic.

Trezda wusste, wenn du etwas erledigt haben willst, dann musst du es häufig selbst erledigen. Er wurde in keinen gefürchteten Hutten-Clan geboren, gehörte zu keiner Rats-Familie oder hatte zu seiner Geburt irgendwelche Reichtümer. Er erkämpfte sich seine Stellung, seine Flotte und den Ruhm als Gangsterboss. Auf seinem Weg lernte er, dass Wissen Macht ist und erkannte einen möglichen Vorteil zu seinen Artgenossen, die Sprache. Es war so viel wirkungsvoller seine Drohungen selbst auszudrücken, als es irgendeinem Schmächtling zu überlassen.

»Mach dein Maul auf du dreckiger Peedunky! Was für Geschäfte hast du mit diesem lächerlichen Jova am laufen, hm?« Die tiefe Stimme hallte an den getäfelten Wänden. Es war immer noch seltsam, einen Hutten Basic sprechen zu hören. Irgendwie klang es falsch, obwohl Maru seit Jahren für den Hutten arbeitete.

[In Bearbeitung]

III

Hologramm von Kamino

Coruscant 33 VSY

Es waren mehrere Standardmonate seit seiner Flucht von Nar Shaddaa vergangenen.

[In Bearbeitung]

IV

Der Bunker

Palius 32 VSY

»Ihr solltet es doch eigentlich besser wissen! Ihr kanntet ihn immerhin länger als ich, Meister Jedi!« Jova schaute runter auf ein blaues Hologramm. Es zeigte eine Gestalt, gekleidet in einem langen Umhang mit Kapuze über dem Kopf. Sie wurde über einer runden Konstruktion projiziert, welche man mit Schrauben auf einem Gonk Droiden befestigt hatte.

»Jemand muss doch über sein Verbleiben bescheid wissen, irgendwer. Jedi verschwinden doch nicht einfach so an Ort und Stelle, das könnt Ihr mir doch nicht erzählen! Und dann muss ich mir noch was von euch über seine Absichten anhören? Das kann nicht euer Ernst sein!« Genervt griff sich Jova an die Schläfen. Er entfernte sich einige Schritte von dem kastenförmigen Droiden und dachte kurz über seine nächsten Worte nach.

»Ihr könnt nicht so von ihm sprechen und gleichzeitig eure Worte ernst meinen! Das funktioniert einfach nicht!« In seinem Ton hörte man wie sich Wut in ihm bildete.

»Beruhig dich Jova!« Die Gestalt im Hologramm hob sänftigend den Arm und die tiefe Stimme strahlte Wärme aus. Durch den Schatten der Kapuze zeigte die Projektion nur eine dunkelblaue Fläche an Stelle eines Gesichts, welche sich durch stetiges Flackern mit dem Rest der Blautöne vermischte. Ruckelnd senkte sich der Arm des Mannes wieder und Jova schwieg.

»Wir haben schon lange nichts mehr von Meister Sifo-Dyas gehört.« Sprach der Jedi in einem ruhigen und bedachten Ton. »Es sind einige Monate her seitdem er dem Rat zuletzt berichtet hat. Ich weiß nur dass er von diplomatischen Aufträgen sprach. Aber ich gehe inzwischen davon aus, dass er seine eigenen Pläne verfolgt hat!«

Mit einem nüchternen Blick stellte sich Jova vor den Gonk Droiden, beide Arme auf ihn abgestützt. »Er ist der einzige der die Gefahr sieht und das wollt ihr irgendwie nicht verstehen! Natürlich hat er eigene Pläne! Pläne die der Rat unterbinden würde! Pläne die notwendig sind! Pläne, welche nicht in die Hände der Republik fallen dürfen! Zum Schutz der Republik selbst und dem Schutze aller! Diese Mission, meine Mission ist in Gefahr. Wir brauchen eure Hilfe! Meister Sifo-Dyas Pläne über den Planeten sind veraltet und unvollständig, ihr habt Zugriff auf die Archive. Ihr müsst uns irgendwie mehr Informationen besorgen oder findet Sifo-Dyas, er kann sich doch nicht in Luft aufgelöst haben!« Erneut entfernte sich Jova von dem Droiden

Er befand sich in einem dunklen Raum. Überall standen große Kisten und die Wände waren mit Schalttafeln bestückt, welche vereinzelt aufleuchteten und wieder erloschen. Es war kalt und Jovas Atem wurde durch Dampf sichtbar. »Wir haben keine Expedition geplant!« Er bückte sich und hob ein Stück Metall auf, welches er nach kurzem betrachten wieder auf den Boden fallen ließ.

»So kenne ich dich gar nicht Jova. Die Luft da im Outer Rim scheint dir nicht gut zu tun, du gibst doch sonst nicht so schnell auf!« Die Gestalt gab ein kurzes sarkastisches Schnauben von sich. Der Mann hatte sich die gesamte Zeit kaum bewegt, doch griff er nun zu seiner Kapuze und legte sie ab. Man konnte jetzt die Haare und den Bart des Mannes erkennen, jedoch nur Grundformen eines Gesichts. Der Jedi hatte langes Haar, welches durch einen dunkleren Blauton des Hologramms erkennbar war. Sie lagen Teils auf der Schulter, Teils bedeckten sie die abgelegte Kapuze. Er sah gepflegt aus und hatte einen freundlichen jedoch strengen Ausdruck im Gesicht, auch wenn es nicht möglich war eine detailreiche Darstellung zu empfangen. Der Jedi wollte weitersprechen, aber Jova kam im zuvor.

»Luft sagt ihr? Dieses Zeug hier in der Atmosphäre kann man eher als Treibstoff benutzen, als dass man den Mist atmen könnte. Wir laufen den ganzen Tag mit Masken rum und müssen auf unsere Rationen achten, die uns langsam ausgehen! Ich glaube ihr versteht unsere Situation nicht, Meister Jedi!« Er streckte seinen Arm aus und tastete die gegenüberliegende Seite des Droiden ab. In einer Bewegung holte Jova eine Atemmaske zum Vorschein, welche er immer an dem modifizierten Droiden befestigte wenn er sie gerade nicht benötigte. Er hielt sich die Maske vors Gesicht, senkte sie aber wieder, als er keine Reaktion von dem Jedi erhielt.

V

Die rechte Hand

Palius 10 VSY

»Zwanzig glorreiche Jahre«, lauter Jubel brach aus. »Zwanzig arbeitsreiche Jahre«, der Boden bebte und Emilias Stimme wurde lauter. »Zwanzig Jahre an eurer Seite! Und zwanzig Jahre…«, sie stockte für eine Sekunde. »Und zwanzig Jahre…«, ihr Blick wanderte auf das Pult vor ihr. »Man könnte meinen, die Zeit eines ganzen Lebens.« Die Halle war weiterhin erfüllt von Jubel und Applaus.

Der Raum erstreckte sich über eine große Fläche und war gefüllt von eng aneinander stehenden Leuten in einheitlichen Uniformen. Sie klatschten energisch und immer wieder grölten einige Freudenschreie in die Menge. Die Wände bestanden aus riesigen Glasplatten, die schräg in den Raum liefen und in der aus Beton bestehenden Decke endeten. Alle paar Meter war das Glas von breiten Metallstreben unterbrochen, welche die massive Bauweise mit dem dicken Glas ermöglichten. Man musste nur kurz Blinzeln und sah, dass man sich in einem Industriegebäude befand. Höchstwahrscheinlich wurden zuvor schwere Maschinen und große Gerätschaften beiseite geräumt, um Platz für die Festivitäten zu schaffen.

Eine einzelne imperiale Flagge prangerte auf der gegenüberliegenden Seite des Podiums, ein Zeichen der Zusammenarbeit, bekräftigte Emilia.